Selbstbestimmung, Individualität, Teilhabe
Die gemeinsam mit Ihnen ausgewählten Assistenten, übernehmen alle Leistungen, die notwendig sind, um Ihre Pflege, Versorgung und Mobilität in der häuslichen Umgebung, in der Freizeit und am Arbeitsplatz sicherzustellen. Dazu gehörten neben der Körperpflege, alle Tätigkeiten, wie Kochen, Waschen, Putzen, Einkaufen, Entsorgen und Organisieren. Tagesablauf, Struktur und Inhalt der Leistungen richten sich nach Ihren individuellen Ressourcen und Fähigkeiten. Ziel ist die Realisierung einer ganzheitlichen und aktivierenden Inklusion. Behandlungspflege (Injektionen, Verbände …) kann ergänzend von Pflegefachkräften des ambulanten Pflegedienstes übernommen werden.
Am Anfang steht ein ausführliches Beratungsgespräch mit einem erfahrenen Mitarbeiter des ASB. Ergänzend oder alternativ dazu können Sie auch die kostenfreie "ergänzende unabhängige Teilhabeberatung EUTB" in Anspruch nehmen. Im Mittelpunkt der Beratungen steht immer ihr individueller Hilfebedarf. Abhängig von Ihren Lebensumständen, Ihren Vorstellungen und Ihrem Wohnort, wird dann ein Modell entwickelt, welche Assistenten in welchem Umfang zum Einsatz kommen. In der Regel übersteigen die Kosten für eine individuelle Assistenz die eigenen Mittel. Deshalb ist ein Antrag auf Kostenübernahme an den zuständigen Kostenträger erforderlich. Für Würzburg und Umgebung ist für Assistenz in der Regel der Bezirk Unterfranken zuständig. Wir unterstützen Sie dabei, den entsprechenden Antrag zu formulieren. Für den Antrag benötigen Sie das mit dem ASB gemeinsam erstellte Pflegegutachten, den von Ihrem Hausarzt erstellten Sozialbericht, den mit dem ASB erstellten HEB A-Bogen, ein aktuelles Pflegegutachten des MDK medizinische Gutachten über den Grad der Behinderung, den Vermögens- bzw. Einkommensnachweis, und den Kindergeldnachweis. Die Formulare stehen beim Bezirk Unterfranken zum Download bereit. Der Kostenträger behält sich vor, ein eigenes Gutachten über seinen Fachdienst zu erstellen. In der Regel werden dann in einer Personenkonferenz der Bedarf und die entsprechenden Kosten vereinbart. Seit 2008 besteht die Möglichkeit, die Hilfeleistungen, als persönliches Budget zu vereinbaren. Der wesentliche Punkt dabei ist, dass Sie damit im Mittelpunkt der Leistungen stehen und Leistungen nicht an Ihnen vorbei finanziert werden. Das bedeutet konkret, dass Sie direkt die Rechnungen für Ihre Assistenz vom ASB erhalten.
Natürlich möchten wir über Moba schreiben, denn die 49-Jährige führt ein sehr interessantes und abwechslungsreiches Leben. Moba engagiert sich ehrenamtlich im Vorstand des Vereins Weibernetz, einer politischen Interessensvertretung von Frauen mit unterschiedlichen Beeinträchtigungen. Zudem geht sie gerne ins Kino, besucht Konzerte oder kümmert sich um ihre drei Meerschweinchen Olga, Berit und Billy. Dass Moba – trotz ihrer schweren Behinderung – ihr Leben derart aktiv und selbstbestimmt bewältigen kann, liegt neben ihrer sprühenden Energie auch an ihren fünf ASB-Assistenten. Eine davon ist Sandra. „Eigentlich bin ich Landschaftsgärtnerin und habe auch 20 Jahre in diesem Beruf gearbeitet“, sagt die 44-Jährige. „Aber als mir diese Arbeit körperlich zu schwer wurde, habe ich mich beruflich umorientiert.“ Sie startete als Quereinsteigerin in der Pflege – und landete schließlich in der Individuellen Schwerstbehindertenassistenz (ISA) des ASB Würzburg. Sandra lernte Moba durch eine Bekannte kennen. „Ich begleite Moba jetzt schon seit vier Jahren – und unterstütze sie bei der Grundpflege, beim Ankleiden oder beim Kochen. Und natürlich bin ich auch bei Freizeitaktivitäten, Familienbesuchen oder Vereinstreffen dabei.“ Auch bei Ausflügen zum Altmühlsee oder bei Städtetrips nach Hamburg und Kiel hat Moba immer jemanden an ihrer Seite. Vor drei Jahren ist sie mit der Aida durch das Mittelmeer bis zu den Kanaren geschippert, auch damals war eine Assistentin dabei. „Das Verhältnis zu meinen Assistenten ist irgendetwas zwischen Beziehung und WG-Leben“, sagt Moba. Man müsse sich schließlich alles teilen und sei 24 Stunden am Tag eng beieinander. Natürlich haben die ASB-Mitarbeiter in Mobas Wohnung ein Assistentenzimmer, um sich auch mal zurückziehen zu können. „Ich habe eigentlich zu allen fünf Assistenten ein gutes und enges Verhältnis.“ Sandra will ihre Aufgabe an der Seite von Moba nicht mehr missen: „Die Arbeit ist interessant und abwechslungsreich. Außerdem schätze ich die hohe Flexibilität: Ich teile im Voraus dem Abteilungsleiter der ISA mit, an welchen Terminen ich arbeiten kann.“ Im Abgleich mit den anderen Mitarbeiternwerde dann der Dienstplan erstellt. „Und das Wichtigste: Die Arbeit füllt mich wirklich voll aus!“