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für Sie
Ganz klar, der große Baumeister Balthasar Neumann sei hier sicherlich zu nennen. Auch der Minnesänger Walter von der Vogelweide und der Nobelpreisträger Wilhelm Conrad Röntgen, die Sopranistin Waltraud Meier und das „German Wunderkind“ Dirk Nowitzki haben sich große Verdienste um jene Stadt erworben, in der sie entweder geboren wurden oder in der sie gewirkt haben.
Aber auch Andrea Wischert und Monika Geiter, Ursula Kepp und Moritz Wischert, Herbert Berger und Manuela Küffner-Öhring, Johannes Vogtherr und Manuela Dengel stehen für Würzburg und die Region. Sie alle setzen sich Tag für Tag dafür ein, dass es Menschen mit Behinderung und Senioren etwas leichter haben, selbstbestimmt zu leben. Sie alle arbeiten für den ASB Würzburg-Mainfranken und stehen stellvertretend für unsere über 450 haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Seit dem Jahr 1980 ist der Arbeiter-Samariter-Bund aus unserer Residenzstadt nicht mehr wegzudenken; die weißen Kleinbusse unseres Fahrdienstes prägen unweigerlich das Stadtbild mit. Aus dem Fahrdienst heraus haben sich im Laufe der Jahre zahlreiche Angebote für Menschen mit Behinderung entwickelt, Senioren werden von uns entweder zuhause oder aber in unserem Seniorenzentrum in Volkach versorgt, Vermisste werden von unseren Rettungshunden gefunden und am Ehrenamt Interessierte erhalten bei uns Orientierung. Zudem ist es unserem langjährigen Geschäftsführer im Ruhestand Thomas Klüpfel zu verdanken, dass sich der ASB Würzburg-Mainfranken auch intensiv für die Auslandshilfe in der Ukraine sowie in Rumänien stark gemacht hat.
Viele unserer Aktivitäten sind nur durch die Beiträge unserer rund 3500 Mitglieder zu finanzieren – ihnen gilt hierfür ein besonderes Dankeschön. Der ASB arbeitet nach dem Motto „Wir helfen hier und jetzt“. In Würzburg, in Mainfranken und auch darüber hinaus.
Mit vollem Engagement.
Über unsere Website möchten wir Ihnen neben den Kontaktdaten und aktuellen Informationen Einblicke in unsere tägliche Arbeit gewähren. Für viele Abteilungen finden Sie authentische Erfahrungsberichte und Beschreibungen.
Abteilung | Name | 0931/25077- | |
GeschäftsführungASB Mainfranken gemeinnützige GmbH | Martin Klug | ||
Sekretariat, Mitgliederverwaltung | Elke Graf | -44 | |
Assistenz der Geschäftsführung | Michael Holzwarth | ||
Leitung Verwaltung-/Finanzen | Christina Dunagan | -47 | |
Leitung Personalbüro | Inge Amthor | -43 | |
Verwaltung Personal | Marion Struckmann | -41 | |
Leitung Behindertenfahrdienst | Peter Rellig | -13 | |
Fahrdienstleitung - Schulen | Manuela Küffner-Öhring | -14 | |
Fahrdienstleitung - Schulen | Tanja Gehrsitz | -17 | |
Abrechnung Schulfahrdienst | Diane Weidner | -42 | |
Zentrale | Annette Ströbert | -11 | |
Zentrale / Abrechnungsstelle Beh.Taxi | Christian Steinmetz | -11 | |
Zentrale | Karin Leikam | -11 | |
Leitung Pflegedienst | Monika Geiter | -30 | |
Stellvertretende PDL | Jessica Roger | -39 | |
Assistenz und Vogelshof | Zdenek Smutny | -31 | |
Bereichsleitung Schulbegleitung | Johannes Vogtherr | -34 | |
Schulbegleitung | Anne Stengel | -33 | |
Bereichsleitung Offene Behindertenarbeit | Andrea Wischert | -77 | |
Offene Behindertenarbeit | Robert Hiemer-Krafft | -48 | |
Sanitätsdienstleitung | Herbert Berger | -57 | |
Bereichsleitung Ausbildung und Hausnotruf | Anna Schober | -56 | |
Fachberater Hausnotruf | Michael Paszko | -15 | |
Treffpunkt Ehrenamt | Barbara Zellfelder-Flecken | -72 | |
Treffpunkt Ehrenamt | Lydia Hobusch | -72 | |
Technischer Dienst | Peter Wingert | -86 | |
EDV-Betreuung | Jupp Porombka-Reiter | -55 |
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Vorstand | |
Hans Werner Loew | Vorstandsvorsitzender |
Udo Feldinger | Stellvertretender Vorsitzender |
Gerlinde Martin | Vorstandsmitglied |
Rosemarie Binder-Linsler | Vorstandsmitglied |
Katharina Räth | Vorstandsmitglied |
Herbert Berger | Vorstandsmitglied |
Kontrollkommision | |
Dr. Michael Reinicke | Kontrollkommission |
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Beim Bau einer großen Lagerhalle für die märkischen Eiswerke in Erkner bei Berlin stürzte eine 40 Meter lange Seitenwand ein und begrub drei Zimmerleute unter sich. Die Arbeiter eilten zu den Schwerverletzen, konnten aber nur notdürftig helfen: Keiner kannte sich in Erster Hilfe aus; Verbandmaterial oder Tragen für den Transport von Verletzten fehlten auf dem gesamten Fabrikgelände. So trugen die Arbeiter die Schwerverletzten auf ausgehängten Türen und Stühlen nach Hause. Dieser schwere Unfall von 1884 war nur einer von vielen in der Hauptphase der Industrialisierung. Oft endeten sie tödlich. Denn Arbeitsschutz war im 19. Jahrhundert ein Fremdwort – genauso wie Unfallversorgung. Sechs Berliner Zimmerleute, unter ihnen der ASB-Gründervater Gustav Dietrich, erkannten deshalb die Notwendigkeit, dass Arbeiter mehr über Erste Hilfe wissen müssen.
Am 29. November 1888 luden die sechs Zimmerleute zum ersten „Lehrkursus für Arbeiter über die Erste Hilfe bei Unglücksfällen“ in ein Berliner Lokal ein. Die Resonanz war überwältigend: 100 Arbeiter folgten der Einladung und ließen sich von dem Arzt Alfred Bernstein in Erster Hilfe schulen.
Mit diesem ersten Lehrkurs legten die sechs Zimmerleute den Grundstein für die Entstehung des Arbeiter-Samariter-Bundes. Da Ersthelfer im 19. Jahrhundert im allgemeinen Sprachgebrauch
„Samariter“ genannt wurden, hießen alle weiteren Lehrgänge „Samariter-Kursus für Arbeiter“. Aus den Samariter- Kursen gingen im ganzen Land Samariter-Kolonnen hervor. Diese schlossen sich schließlich 1909 in Magdeburg zum Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) zusammen. Seit dem ersten Lehrkurs ist im Lauf der Jahrzehnte eine der größten Hilfs- und Wohlfahrtsorganisationen Deutschlands entstanden. Dem Verband gehören bundesweit über 1,2 Millionen Mitglieder und rund 33.000 hauptamtliche sowie 14.000 freiwillige Helfer an.
Manuela Küffner-Öhring, Thomas Klüpfel und Herbert Berger kann man guten Gewissens als
„Samariter-Urgesteine“ bezeichnen – sie sind allesamt seit den Anfängen des Würzburger
Arbeiter-Samariter-Bundes dabei. Manuela Küffner-Öhring leitet mittlerweile den Fahrdienst,
Thomas Klüpfel war bis zum Herbst 2014 Geschäftsführer und Herbert Berger verantwortet
unter anderem die Bereiche Erste Hilfe, Sanitätsdienst und Rettungshunde. Gemeinsam blicken
sie zurück auf die wechselhafte Geschichte des ASB in der Residenzstadt…
Herr Klüpfel, wann wurde der ASB hier in Würzburg aus
der Taufe gehoben?
Klüpfel: Los ging es eigentlich schon im November 1979.
Damals beschlossen einige sozial engagierte Mitbürger, einen Würzburger Ortsverband zu gründen. Anfang 1980 nahm dann der erstmals gewählte Vorstand seine Arbeit auf…
Berger: Ganz genau. Die Ursprünge liegen allerdings schon viel weiter zurück: 1922 wurde der ASB von dem Würzburger Stadtrat und Landtagsabgeordneten Felix Freudenberger als Trägerverein für Rettungsdienste und soziale Betreuung gegründet. Dieser Verein wurde dann allerdings 1933 von den Nazis enteignet und verboten. Im Gegensatz zu anderen Standorten in Deutschland wurde die Organisation dann nach dem Krieg nicht wieder sofort neu gegründet. Das war eben erst 1980 der Fall.
Küffner-Öhring: Die ersten Besprechungen haben wir in der Wohnung unseres damaligen Vorsitzenden Werner Heitzmann abgehalten – später haben wir dann in der Leistenstraße
unser erstes Büro bezogen. Ich arbeitete damals als Bürogehilfin, musste aber auch schon mal die tiefgefrorenen Mahlzeiten für unser Essen auf Rädern in der Dienststelle köcheln. Es war eben noch vieles provisorisch.
Worin lagen die Arbeitsschwerpunkte in den ersten Jahren?
Berger: Wir haben mit dem Fahrdienst, der Erste-Hilfe- Ausbildung und eben dem Essen auf Rädern angefangen. Unser erstes Auto im Fahrdienst war ein roter Bedford.
Die Marke kennt heute niemand mehr, weil es sie gar nicht mehr gibt. Bedford kam aus Großbritannien; 1990 wurde der Markenname zugunsten von Vauxhall aufgegeben. Danach haben wir uns noch einige Toyotas angeschafft – Toyota Hiace hießen die, das weiß ich noch ganz genau.
Als Student bin ich damals regelmäßig Touren gefahren…
Küffner-Öhring: …zum Beispiel die sogenannten Goslar-Touren. Könnt ihr euch noch an die rinnern? Wir haben damals alle 14 Tage Menschen mit Behinderung, die in Würzburg untergekommen sind, zu ihren Familien nach Niedersachsen gefahren. Nach Goslar, aber auch nach Göttingen und in andere Städte.
Klüpfel: Der Fahrdienst hat sich bei uns wirklich rasant entwickelt. Schon Mitte der 80er Jahre hatten
wir 42 Fahrzeuge. Neben dem Blindeninstitut, der Gehörlosenschule, der Lebenshilfe, den Mainfränkischen Werkstätten und der Lernbehindertenschule in Höchberg wurden auch Schüler der Leighton Baracks von A nach B gebracht.
Berger: Einem US-Soldaten der Leighton Baracks haben wir letztlich auch eines unserer älteren Fahrzeuge überlassen. Es wurde dann in der Folgezeit in Nigeria, der ursprünglichen Heimat des Soldaten, als Schulbus genutzt.
1985 folgte dann die Offene Behindertenarbeit,
kurz OBA…
Küffner-Öhring:. Unser Ziel war es, Menschen mit Behinderung an jedem zweiten Wochenende
die Möglichkeit zu bieten, mal rauszukommen – und das kostenfrei. Unsere Fahrdienst-Autos wurden ja am Wochenende ansonsten nicht gebraucht, so kamen sie sinnvoll zum Einsatz. Die OBA war die erste Einrichtung dieser Art in Würzburg – unsere Mitbewerber haben sie damals schon mal als Kaffeefahrt abgetan.
Klüpfel: Dabei war es gar nicht einfach, die OBA ins Leben zu rufen. Anfänglich mussten wir ja auch ohne staatliche Förderung auskommen. Mit dem Fahrdienst haben wir Geld verdient und was übriggeblieben ist, haben wir eben in die OBA gesteckt. Und auch Mitgliedsbeiträge haben wir hierfür verwendet. Zudem sind hauptamtliche Mitarbeiter ehrenamtlich gefahren, Zivis haben die Betreuung übernommen. Das war schon toll!
Wie kam es zum individuellen Fahrdienst, dem sogenannten
Behindertentaxi?
Klüpfel: Das ist eigentlich aus der OBA entstanden. In dieser Zeit haben sich Schwerbehinderte emanzipiert und gesagt, dass sie auch mal abends in die Disco gehen wollen. Sie wollten ihr Leben frei gestalten. Wir als ASB wollten ihnen das ermöglichen. Und so ist diese besondere
Form des Taxis entstanden.
Berger: Auch hinter der Individuellen Schwerstbehindertenassistenz, der ISA, steht derselbe Grundgedanke:
Menschen mit Behinderung sollen frei und selbstbestimmt entscheiden können, wie sie leben möchten.
Klüpfel: Exakt. Das Leben dieser Menschen hat sich bis dahin eigentlich ausschließlich innerhalb der Mauern eines Behindertenzentrums abgespielt: Kindergarten, Schule, Werkstatt – alles innerhalb des Zentrums. Als Wohnalternativen blieben nur das Elternhaus oder ein Pflegeheim. Das hat sich dann zum Glück geändert. Im Jahr 1988 ist zum Beispiel die erste Behinderten-WG Würzburgs entstanden. Eine Frau und ein Mann, beide mit Muskeldystrophie, also Muskelschwund. Im Rahmen der
ISA haben dann unsere Mitarbeiter – in der Regel Zivis – diesen Menschen die fehlenden örperfunktionen ersetzt. Entweder stundenweise oder aber rund um die Uhr.
Die ISA hat sich rundum bewährt und ist auch heute
noch ein wichtiger Bereich des Würzburger ASB. Der
Organtransport ist hingegen verschwunden. Warum?
Berger: Das hat sich irgendwann einfach nicht mehr rentiert. Wir mussten rund um die Uhr Personal und zwei Autos mit Sondersignalanlage – also mit Blaulicht und Martinshorn – einsatzbereit halten.
Küffner-Öhring: …dabei kam es häufig vor, dass wir wochenlang keinen Einsatz hatten.
Berger: Ja, und wenn doch, dann musste es natürlich schnell gehen. Dann ging es zum Beispiel darum, am Frankfurter Flughafen eine Niere abzuholen und diese schnellstmöglich in ein Transplantationszentrum zu transportieren. Oder wir mussten ein spezielles Ärzteteam von
einer Klinik in die andere bringen. In den letzten Jahren standen uns hierfür auch zwei schnelle Einsatzfahrzeuge zur Verfügung. Anfänglich war das anders: Da waren wir in unserem Renault R4 mit Blaulicht und 140 Sachen auf der Autobahn unterwegs – und alle anderen haben uns
überholt. Das war schon sehr speziell.
Vorsitzender
Geschäftsführer
ASB Mainfranken gemeinnützige GmbH
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